Ehemaligen-Umfrage – Abschlussbericht

In einer groß angelegten Umfrage wurden an der Abt-Hermann-Vogler-Schule in Rot an der Rot die letzten 20 Abschlussjahrgänge bis 1996 über ihren beruflichen Werdegang befragt. 419 ehemalige Schülerinnen und Schüler sollten Auskunft geben, an welchem Punkt in ihrer beruflichen Laufbahn sie heute stehen. Die Ergebnisse waren sehr aufschlussreich.

Schade aber verständlich war, dass nach so langer Zeit viele Anschriften nicht mehr aktuell waren, daher kamen 64 Briefe als unzustellbar zurück. Von den 355 Ehemaligen, die tatsächlich erreicht wurden, meldeten sich erfreulicherweise 115, also rund 33 % zurück. Ein herzliches Dankeschön an alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Abt-Hermann-Vogler-Schule für ihre tolle Beteiligung.

Auffallend war, dass 84 % der männlichen Schulabsolventen direkt nach dem Hauptschulabschluss in eine Ausbildung gestartet sind und immerhin 53 % davon in ihrem Ursprungsberuf geblieben sind, weitere 13 % haben sich in ihrem ursprünglichen Berufsfeld zum Meister oder Techniker weiterqualifiziert.

Bei den Absolventinnen ist der Anteil, der nach dem Hauptschulabschluss die Mittlere Reife angestrebt hat, mit 64 % deutlich höher und es starten lediglich 36 % direkt in eine Berufsausbildung.

Deutlich trat zutage, dass Jungen nach dem Hauptschulabschluss eine Ausbildung in Handwerk oder Industrie anstreben, wobei der Industriemechaniker vor dem Zimmerer die Beliebtheitsskala anführt.  Mädchen hingegen bevorzugen den sozialen oder kaufmännischen Bereich, für den sie oft einen mittleren Bildungsabschluss benötigen, den die meisten mit Hilfe von 9+2 auf den Berufsfachschulen erreichen. Im Anschluss daran erlernten sie Berufe wie Bürokauffrau, Kauffrau im Groß- und Einzelhandel oder Medizinische Fachangestellte. Deutlich höher als bei den Jungs war auch der Anteil derjenigen, die nach der Mittleren Reife eine schulische Ausbildung etwa zur Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Erzieherin wählten.

Dass die Mehrheit der Befragten sehr lange im Ursprungsberuf bzw. im ursprünglichen Berufsfeld bleibt, zeigt unseres Erachtens, die Qualität des Berufskundeunterrichts, des praxisorientierten Unterrichtens und der Orientierung in Berufsfeldern, was in der Hauptschule ab Klasse 5 eine bedeutende Rolle spielt und die Schülerinnen und Schüler anscheinend dazu befähigt, bereits mit 15 oder 16 Jahren die Entscheidung für einen passenden Beruf zu fällen.

Insgesamt bestätigten die Umfrageergebnisse schon die Vermutungen oder das „Bauchgefühl“ der beiden Lehrkräfte Hans Wäldele und Maria Schemmel, wobei beide doch überrascht waren von der deutlichen geschlechterspezifischen Berufswahl, die sich zeigte (Jungen zu 74 % in Handwerks- oder Industrieberufen, Mädchen zu 66 % in kaufmännischen oder sozialen Berufen). Dies vor allem vor dem Hintergrund von verpflichtendem Technik- und AES-Unterricht und von Aktionen wie Boys Day und Girls Day.

Hochinteressant und spannend für die beiden Initiatoren der Umfrage war es natürlich einzelne individuelle Werdegänge von ehemaligen SchülerInnen zu erfahren, wobei sich deutlich gezeigt hat, dass unser Schulsystem wirklich durchlässig ist. Nicht wenige Ehemalige haben sich leitende Stellungen erarbeitet. Ganz klar und deutlich muss betont werden, dass für Hauptschüler bis zum Medizinstudium alle Wege offenstehen.

Hier gelangen Sie zu den Ergebnissen (einfach auf den Button „UMFRAGE ERGEBNISSE“ klicken):